Wieso es wert ist, diese Stadt zu besuchen
- Carina Stix
- 3. Aug. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Okt. 2020

Die sehr mittelalterliche Stadt York gabs schon zur Zeit der Römer. Damals noch Eboracum genannt, war sie von den Wikingern im 11. Jh. zu Jorvik und von den Normannen zu York umbenannt worden. Sie ist Namensgeber für das amerikanische New York.
Ich durfte einige Monate meines Lebens dort verbringen und habe die Stadt nicht nur kennen, sondern vor allem lieben gelernt. Man hat sämtliche Sehenswürdigkeiten innerhalb der Stadt innerhalb eines Tages abmaschiert und es ist alles gut zu Fuß erreichbar.
York ist fast komplett von einer Stadtmauer umgeben und die Häuser und Gebäude innerhalb dieser wirken sehr idyllisch. Die schmalen Gassen und alten Gebäude machen einen Besuch dort fast schon romantisch. Vor allem morgens, wenn nicht viele Leute unterwegs sind, ist es sehr schön. Nicht ganz zu empfehlen vielleicht zu Ostern oder Pfingsten, denn dann herrscht hier sehr viel Trubel und für einen entspannten Stadtspaziergang ist das vielleicht nicht das ganz optimalste.

Was York ziemlich einzigartig macht sind die zahlreichen Straßenmusiker, die an jeder Ecke spielen. Oft sind meine damalige Studienkollegin und Freundin und ich einfach nur dort gestanden und haben den Menschen beim Singen und Instrumentenspielen zugehört.
Einmal haben wir außerhalb eines protestantischen Gebäudes einen Chor im inneren singen gehört. Wir sind reingegangen, weil es sich schon auf der Straße sehr schön angehört hat und haben dann eine Zeit lang drinnen am Eingang zugehört. Das Feeling, dass diese Menschen übertragen haben, war einzigartig! Es war einer der schönsten Momente hier.

Generell sind die Menschen in York anders. Ich kann es nicht beschreiben inwiefern, doch alle, ohne Ausnahme, sind mir immer mit großer Freundlichkeit und Herzlichkeit begegnet. Als meine Studienkollegin 10 Tage vor mir Heim flog und wir nach ein paar Tagen telefonierten, hat sie mir mitgeteilt, dass ich mich "freuen soll, wenn ich wieder Mal zu Hause im Einkaufszentrum herumlaufe", denn ich werde dann "vermutlich durchdrehen vom Unterschied zu York und zu Hause" (*sarcasm off*). Was sie meinte konnte ich nicht sagen, doch als ich fast dreieinhalb Wochen später das erste Mal im örtlichen Einkaufszentrum zu Hause einkaufen ging, wusste ich, was sie meinte. Im Gegensatz zu den letzten fast fünf Monaten wirkten die Menschen hier sehr reserviert und verschlossen. Nicht viele hatten ein Lächeln im Gesicht, sondern sie sahen eher gestresst oder desinteressiert aus.
Das fehlt mir ein wenig - doch ich hole mir das Feeling zurück, indem ich ab und zu in der York-Facebookgruppe mir Fotos durchscrolle. Denn die Menschen scheinen fast schon stolz auf "ihre" Stadt zu sein - was mich irgendwie glücklich macht.

Lange Rede, kurzer Sinn: reise dorthin!
Denn nicht nur mir hat diese Stadt gefallen, sondern alle, die freiwillig (oder auch nicht ;-P ) mich dort besucht haben oder die ich dorthingeschleppt habe - denn seit meinem Erasmussemester war ich schon zwei Mal "auf Besuch" wieder dort (nicht zuletzt aufgrund der Harry Potter Shops in den Shambles!). York ist einfach wie eine Freundin, sie hat ihren eigenen Charme und ihren eigenen Charakter, und Freunde besucht man nun mal ab und zu, oder wann immer es möglich ist. Der nächste Besuch steht noch in den Sternen...doch recht lange warten werde ich nicht :-).
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